
Im Tagesspiegel spricht sich der Ökonom Justus Haucap, Vorsitzender der Monopolkommission, gegen ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger (Presse-LSR) aus: „Die Politik sollte der Forderung der Verlage [...] unbedingt widerstehen.”
Das Internet, schreibt Haucap, bewirke einen Strukturwandel, dem sich die Verlage mit neuen Geschäftsmodellen und Finanzierunqsquellen anpassen müssten. Sie seien im Internet mit mehr Wettbewerb konfrontiert, etwa mit den Öffentlich-Rechtlichen – diese dehnten ihr Angebot „umgebremst” aus, meint Haucap. Hinter der Forderung nach einem Presse-LSR verberge sich die Forderung, Pauschalabgaben nach deren Vorbild einzuführen.
Dadurch würden jedoch die Anreize, hochwertige Inhalte zu produzieren, sinken und die für „möglichst viel Masse” steigen. Auch werde es für die Verlage schwieriger, Bezahlmodelle einzuführen. Letzen Endes laufe ein Presse-LSR auf eine Subvention der Verlage auf Kosten anderer Branchen hinaus, für die es keine Rechtfertigung gebe.