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Netzpolitischer Wochenrückblick – KW 11
"Das ist jetzt ein Witz oder??"
Es ist immer erfreulich, wenn sich ein Politiker der öffentlichen Diskussion stellt. Gestern Abend hat EU-Digitalkommissar Günther Oettinger auf Twitter versucht, sein geplantes Leistungsschutzrecht für Presseverleger zu verteidigen. Was er da jedoch von sich gab, lässt einen nur noch verzweifeln.
Erst vor wenigen Tagen hat Oettinger auf einem BDZV-Kongress die Anwesenden aufgefordert, ihre Online-Redaktionen auf Linie zu bringen. Doch scheinbar reicht ihm das nicht. Er kämpft gleich selbst öffentlich dagegen, dass sein Vorhaben nicht scheitert:

Dieser Ausschnitt lässt schon tief blicken. Oettinger kann es nicht fassen, dass Menschen tatsächlich auf den ganzen Artikel weiterklicken. Dabei ist das doch gerade die Idee von Newsaggregatoren: Eine Anlaufstelle für eine umfassende Übersicht von Artikeln zum Weltgeschehen oder einem bestimmtem Thema. Doch woher kommt dieses Unverständnis des EU-Kommissars? In seinen weiteren Tweets verweist er immer wieder auf eine EU-weite Umfrage zur Onlinenutzung:
47 Prozent der User, die Anreisser lesen, klicken NICHT weiter zum Artikel.
Das ist schlicht falsch. Frage 17 der Umfrage, auf die sich Oettinger bezieht, lautet: "Wenn Sie auf Nachrichten über News Aggregatoren, Social Media oder Suchmaschinen zugreifen, was machen Sie am Häufigsten?". Ausgewählt werden konnte nur eine von drei Antwortmöglichkeiten:
- Ich browse und lese die Hauptnachrichten des Tages ohne auf Links zu klicken, um auf die ganzen Artikel zuzugreifen. (47%)
- Ich klicke auf die verfügbaren Links, um die ganzen Artikel auf ihrer Original-Webseite zu lesen. (45%)
- Ich greife auf Nachrichten nie über News-Aggregatoren oder Social Media zu. (6%)
Hier hat Oettinger seine Zahl her. Die Frage hätte er jedoch noch einmal genauer lesen sollen. Gefragt wird, was die EU-Bürgerinnen und -Bürger "am Häufigsten" machen, nicht, was sie "NICHT" machen. Abgesehen davon sowie dem unerwähnt bleibendem Umstand, dass fast genauso viele angegeben haben, sie würden stets auf die Links klicken, sind die Frage und ihre Antwortmöglichkeiten unglaublich schlecht formuliert.
Wer bitteschön klickt immer auf alle Links? Bei einem Newsaggregator bekommt man unzählige Snippets angezeigt. Warum sollte man alle dahinter liegenden Artikel lesen, wenn der informationelle Gehalt meistens derselbe ist? Die Antwort "Ich klicke auf manche der verfügbaren Links, um die ganzen Artikel zu Themen, die mich interessieren, auf ihrer Original-Webseite zu lesen." konnte man jedoch nicht auswählen. Entweder liest man alles oder gar nichts – so offensichtlich die Annahme der Umfrageersteller. Der statistische Wert ist damit gleich null. Viel aussagekräftiger wären tatsächliche Zahlen der Verlage bzw. von Google, wie viele Nutzer die Artikel über Aggregatoren oder Social Media erreichen. Doch diese würden wohl das Weltbild des Herrn Oettinger zu stark erschüttern.
Mit einem kruden Vergleich versucht er stattdessen seine Sicht des Nachrichtenkonsums im Internet zu erklären:
Ist wie wenn jemand kostenlos alle Vorspeisen anbietet+ ins Gasthaus verweist:Hauptspeise zahlen
Übersetzt: Google klaue sich alle Vorspeisen (Snippets) zusammen und biete sie kostenlos. Alle Kunden würden sich bereits daran sattfressen und gingen deshalb nicht mehr ins Gasthaus (Verlag), wo sie die Hauptspeise (ganzer Artikel) hätten bezahlen müssen.
Verdrehte Tatsachen und falsche Vorstellungen. Google & Co. "klauen" sich die Snippets nicht zusammen, ganz im Gegenteil. Die Verlage erstellen die Snippets selbst und möchten, dass sie überall angezeigt werden. Es ist eine freiwillige Leistung ihrerseits. Wenn das nicht der Fall wäre, könnten sie das über die robots.txt problemlos verhindern. Hat ein Snippet das Interesse des Nutzers geweckt, wird er den ganzen Artikel lesen wollen und deshalb den Link anklicken. Dass nicht alle Snippets angeklickt werden, liegt am Wettbewerb der Verlage untereinander. Außerdem isst sich niemand allein mit Vorspeisen satt – weder kulinarisch noch metaphorisch, wie Mario Sixtus betont. Und wenn doch, dann sollte man die journalistische Qualität eines Artikels hinterfragen, anstatt eine Dienstleistung zu verteufeln, die man kostenlos erhält, jederzeit unterbinden könnte und von der man profitiert.
Hoffentlich haben einige der gestrigen Tweets Oettinger die Augen geöffnet. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
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